Isländer im Watt

11 September 2016

Quer durchs Watt mit neun anderen Isländern zu reiten – umgeben von Wasser und Möwen -  ist ein tolles Erlebnis. Bei einem Ausritt ins Cuxhavener Watt im September erfreuten sich eine Reitgruppe des Bremen-Schwanewede e.V. und drei Gastreiter der faszinierenden Weite und der Einzigartigkeit des Nationalparks Wattenmeer. Manche Isländer mussten erst noch davon überzeugt werden, dass Wasser nichts Schlimmes ist, aber dann waren alle Pferde und Reiter mit großer Freude dabei.
Es sollte mein erster Wattritt werden. Zwei befreundete Reiter und ich wurden als Gäste am Sonntagmorgen von den Vereinsmitgliedern herzlich in Duhnen empfangen.
Wir starteten unseren Ausflug durch die belebte Ortschaft, vorbei an Läden und Leuten, für die wir ein Blickfang waren. Einige machten sogar Fotos. Vor dem Watt wurde noch einmal gut nachgegurtet. Wir ritten über den Damm und vor uns lag ein schmaler Strand mit einigen Touristen und Liegestühlen. Dahinter öffnete sich die Wunderwelt Watt. Im Sonnenschein trieben Möwen in der leichten Brise und ihr Schreien begleitete uns auf unserem Weg über den nackten Meeresboden. Auffällig war der eigentümliche Geruch des Watts.
Wir entfernten uns immer mehr vom Strand. Im Schlick verloren wir eine Schutzglocke und mehrere Eisen – ein Schicksal, dass viele Reitgruppen im Watt mit uns teilen. Die Pferde bestimmten unser Tempo, so dass sich eine langsamere und eine etwas schnellere Gruppe bildete. Auf diese Weise konnte jeder so reiten wie er es gewohnt ist.
Der Ausflug sollte eigentlich bis zur Insel Neuwerk gehen, doch ein tiefes Priel, das unsere Isländer nicht queren konnten, zwang uns zu einer Routenänderung. Selbst andere Ausflügler, die mit Wattwagen unterwegs waren, wagten sich mit ihren Kaltblütern nicht durchs Priel und drehten um.  

Als wir ein gutes Stück galoppierten, löste sich plötzlich einer meiner Zügel an der Trense und sorgte bei den anderen Reitern für Aufregung. Doch ich kenne mein Pferd genau und wusste, dass dies keine gefährliche Situation ist. Meine Mitreiter parierten durch und ich konnte den Zügel wieder befestigen.
Auf dem Rückweg sind wir noch einmal getöltet. Das Wasser spritzte nur so hoch, so dass manche Pferde  sich mit ihrer Zunge ihr Maul abgeleckt haben. Als sich unsere Gruppe am Strand von Duhnen ein kleine Pause für ein Eis gönnte, waren die Isländer für die Kinder dort die Attraktion am Sonntagnachmittag. Zum Schluss wurde es noch einmal aufregend für die Pferde, als wir durch die Fußgängerzone ritten. Trotz der vielen Leute blieben unsere Isländer tapfer und wir kamen wohlbehalten bei den Paddocks an.
Das Wasser tropfte aus unseren Schuhen und die Socken konnte man auswringen. Nachdem wir uns umgezogen hatten, überraschte uns Uwe Eller, Vorstand des Bremen-Schwanewede e.V., mit leckerem Butterkuchen und gemeinsam gingen wir zum Grillen. Ein schöner und fröhlicher Ausklang eines wundervollen Tages. Obwohl wir drei Gastreiter keine Mitglieder sind, fühlten wir uns beim Reitverein sehr wohl.
Danke für den schönen Tag!                                        

Danke für diesen schönen Tag!
(von Maike Fröhlich)

Bremen-Schwanewede